Zurückhaltende Farben, weiche Formen und natürliche Materialien bestimmen die Vorweihnachtszeit in diesem Jahr und schaffen eine besondere Stimmung der Ruhe in den eigenen vier Wänden. Ein Blick auf die schönsten Adventtrends aus floristischer Handwerkskunst von Johann Obendrauf.

Alle Jahre wieder zählt er für die meisten Menschen zur schönsten Zeit im Jahr: der Advent, wenn das Zuhause weihnachtlich geschmückt wird, der Duft von Adventkranz, Kerzen und Weihnachtsgebäck die Sinne verführt und Groß und Klein voller Vorfreude auf den Heiligen Abend warten. „Die Familie und die damit verbundenen Werte sind in diesem turbulenten Jahr besonders wichtig. Dies zeigt sich auch in der floristischen Gestaltung: mit Arrangements, die eine Ruhe und Bodenständigkeit ausstrahlen“, sagt Johann Obendrauf, Meisterflorist und Präsident des Blumenbüro Österreich.

Was bei der festlichen Dekoration des Zuhauses, neben dem Adventkranz, nicht fehlen darf? „Der Weihnachtsstern natürlich, ebenso wie die Amaryllis, die beide zu den vorweihnachtlichen Stimmungsmachern zählen“, so Johann Obendrauf. Auch Tischgestecke, Adventsträuße und geschmackvoll gestaltete Gefäße für den Innen- und Außenbereich verleihen dem Zuhause ein zauberhaftes Ambiente – vor allem dann, wenn sie von den heimischen Blumenfachbetrieben stammen, die mit viel Liebe zum Detail die schönsten Arrangements in den Farben der Saison bieten.

Die Farbtrends 2022

„Mit Beige, Braun, Grün und Cremeweiß in Kombination mit Weiß- und Grautönen liegen im Advent 2022 vor allem natürliche Farben im Trend“, verrät Johann Obendrauf schon jetzt die wichtigsten Farbtrends für die bevorstehende Weihnachtssaison. Diese kommen übrigens sehr schön mit natürlichen, getrockneten Materialien, wie z.B. Lunaria, Pampasgras, Euphorbien und wildem Thymian, zur Geltung.

Die klassischen Weihnachtsfarben Rot und Grün liegen natürlich auch im heurigen Advent im Trend. Mit Samt- und Satinbändern werden die Arrangements besonders edel geschmückt. Für ein Erlebnis für alle Sinne sorgen natürlich-duftende Accessoires wie Nüsse, Zimt- und Zuckerstangen sowie Anissterne.

„Jene, die kräftigere Töne bevorzugen, kommen ebenso voll auf ihre Kosten, mit knalligen Farben im Stil der 60er-Jahre und natürlich der Trendfarbe des heurigen Jahres, „Very Peri“, die auch in der Adventzeit nicht fehlen darf. Besonders gut wirken diese bunten Blumenarrangements in Glasvasen und -schalen, was stark an den Retro-Chic angelehnt ist. Wer es lieber etwas sanfter mag: Pastell- und Beerentöne sind nach wie vor up-to-date. Ein Tipp: Lila und Rosa kombiniert mit Bordeaux ergibt ein faszinierendes Farbenspiel, das jeden Adventstrauß und jedes Tischgesteck zum ganz besonderen Eyecatcher macht“, so der Experte weiter.

Stimmungsvolle Adventsträuße

Wie wohl kaum eine andere Pflanze bringt der Weihnachtsstern vorweihnachtliches Flair in die eigenen vier Wände. „Wenn es etwas ganz Besonderes sein soll: Greifen Sie zu Schnittweihnachtssternen, die in einem rundgebundenen Strauß und mit Tannen- und Föhrenzweigen, Beeren und Misteln zum prachtvollen Eyecatcher werden“, so der Tipp von Johann Obendrauf. Die Schnittamaryllis gilt ebenfalls als einer der Weihnachtsboten, die mit ihrer großen Farbenvielfalt begeistert und in Kombination mit Euphorbien und Rosen ein traumhaftes Adventarrangement ergibt.

Symbol der Weihnachtszeit: der Adventkranz

„Die Adventzeit kennt eine tiefe Symbolik“, erklärt Johann Obendrauf. So ist die Kerze fester Bestandteil jedes weihnachtlichen Schmuckes und vermittelt Wärme, Geborgenheit und Freude. „Natürlich ist auch der Adventkranz durch einen großen Symbolgehalt charakterisiert“, so der Präsident des Blumenbüros. Schon seine runde Form − ohne Anfang und Ende − weist auf den Kreislauf des Lebens hin. Seine immergrünen Zweige, wie Fichte, Tanne oder Buxus, versinnbildlichen wiederum das Leben.

Die österreichischen Blumenfachbetriebe bieten heutzutage einen kreativen Variantenreichtum an – mit Kränzen aus Weide, Drehweide, Seidenkiefer, Stroh, Zapfen, Ilex, Misteln und diversen Früchten. Heuer besonders im Trend liegen Adventkränze mit Baumwollfrüchten, rustikalen Baumrinden und frischen Floralien sowie ausgefallene Adventkränze mit asymmetrisch angebrachten Kerzen.

Eine kurze Geschichte des Adventkranzes

Der Adventkranz gehört zur Vorweihnachtszeit wie der Christbaum zum Heiligen Abend und ist als festliche Dekoration heute nicht mehr wegzudenken. Als sein „Erfinder“ ist der Hamburger Theologe Johann Wichern in die Geschichte eingegangen, der um ca. 1840 für die Andacht in der Adventzeit 24 bunte Kerzen auf einem Holzreifen aufstellte − für jeden Sonntag eine große, für die Wochentage je eine kleine. Im Laufe der Jahre wurde der Kranz mit Tannenzweigen geschmückt, bis er sich zu seiner heutigen Form „entwickelt“ hatte.

Der klassische Adventkranz ist übrigens liturgisch geschmückt, d.h. einen Kranz aus Tannenreisig schmücken drei violette und eine rosa Kerze: Die drei dunklen Kerzen signalisieren das Warten auf das „erlösende Licht“. Die vierte, helle Kerze bezieht sich auf die Vorfreude und das nahe Kommen des Herrn.

Ob Adventstrauß, Adventkranz- oder Weihnachtsgesteck, aus Tannenzweigen oder Misteln: Die heimischen Blumenfachgeschäfte erfüllen jeden Wunsch. „Die Kreativität unserer Floristinnen und Floristen kennt keine Grenzen“, so Johann Obendrauf, „Mit ihrem handwerklichen Können und ihrem Ideenreichtum, vor allem aber mit ihrem hohen Qualitätsanspruch, bieten sie ihren Kundinnen und Kunden einzigartige Arrangements, die die Vorweihnachtszeit zu etwas ganz Besonderem machen.“

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